Als die Autorinnen der 10. Tübinger Poetik Dozentur, Batya Gur, Herta Müller, Dubravka Ugreši?, Yoko Tawada, Anna Maria Carpi, Zoë Jenny, Alissa Walser, Barbara Honigmann, das Thema des 10. Würth-Literatur-Preises verkündeten, setzte in den Reihen des Hörsaales sofort eine rege Diskussion ein, wie das zu verstehen sei. Langsam, Wort für Wort wurde das Thema wiederholt, um der Imagination Zeit zur Entwicklung zu geben: „Wenn die Katze ein Pferd wäre, könnte man durch die Bäume reiten.“
Die ausgewählten Texte – viele Kindheitsgeschichten – erlauben Einblicke in untergründige Strukturen, die atemberaubend, auch beklemmend und beängstigend sind – und aus denen sich manchmal die Phantasie befreiend erhebt. Sie nehmen tendenziell nicht die im Thema angelegte Leichtigkeit auf, lassen sich nicht verlocken, oberflächlich „surreal“ am Thema entlang zu assoziieren, sondern finden überraschend andere Lösungen.