Wie soll man Geschichte(n) schreiben? enthält die Poetik-Vorlesungen von Hans Magnus Enzensberger und Dirk von Petersdorff, die im Rahmen der Tübinger Poetik-Dozentur 2013 gehalten wurden. Beide beschäftigen sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Selbstverständnis der Literatur als Kunst und den Wandlungen, das dieses Selbstverständnis erfahren hat. Gewandelt hat sich dabei nicht nur das, was wir unter Kunst verstehen, sondern auch das, was wir unter Literatur verstehen. Entscheidend ist dabei die Frage nach der Funktion von Kunst und Literatur. Sie wird zu Beginn der Reflexion auf Kunst und Kunstphilosophie, also Ästhetik anders beantwortet, als wir das heute tun würden. Unterschiedlich bewertet wird dabei der Grad an Autonomie, den wir
bereit sind der Kunst bzw. der Literatur zuzugestehen. Daher ist die Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Geschichte immer signifikant gewesen, gehen wir doch davon aus, dass Geschichtsschreibung nicht autonom, sondern einer – wie auch immer gearteten – historischen Wirklichkeit zugeordnet sein muss. Die Kunst dagegen ist nicht der Wahrheit, sondern allerhöchstens der Wahrscheinlichkeit verpflichtet, und vielleicht nicht einmal das.
Wie soll man Geschichte(n) schreiben?
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Tübinger Poetik Dozentur 2013
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